DIN-Reaktoren
Pfaudler - Glass-Lined & Alloy Systems
Technologies
Was ist die Norm DIN 28136?
Vor in Kraft treten der DIN-Norm hatte jeder Hersteller von emaillierten Reaktoren seine eigenen Standards. Wenn ein Reaktor beschädigt wurde, musste der Nutzer daher den Originalhersteller zur Reparatur oder zum Austausch auffordern. Für Prozesse, die auf emaillierten Reaktoren basieren, sind Ausfallzeiten kaum akzeptierbar. Dementsprechend wurde auch die Abhängigkeit von einem Lieferanten von der Industrie kaum akzeptiert.
Um die Verfügbarkeit von Reaktoren sowie von Komponenten wie Rührsystemen zu erhöhen, erarbeiteten Industrie und Hersteller daher die Norm DIN 28136, welche einen typischen Reaktor definiert und die Hersteller von Teilen und Komponenten austauschbar macht.
Haupteigenschaften
- Feste Auslegungsdrücke und Temperaturen
- Feste Abmessungen, H/D-Verhältnis des emaillierten Innenbehälters: gleiche Stutzentabelle, Stutzenausrichtung oder Durchmesser ermöglichen es, auf dem Markt bei verschiedenen Herstellern neue oder reemaillierte Anlagen zu finden, die geeignet sind, einen beschädigten Reaktor zu ersetzen
- Standardisierte Fertigungstoleranzen
- Standard-Rührwerksflansch: ermöglicht die Austauschbarkeit von Antriebs- und Dichtungssystemen
- Standard-Rührwellenenden ermöglichen Austauschbarkeit, Modernisierung, Nachrüstung von Rührwerken, unabhängig vom ursprünglichen Hersteller. Es ermöglicht Modernisierung des Dichtungssystems in Bezug auf das moderne INTERSEAL dry9000®-System, unabhängig vom ursprünglichen Rührwerkshersteller
- Standard Stutzenhälse und -flansche: ermöglichen die Austauschbarkeit von Herstellerkomponenten wie Mannlochdeckeln, Stromstörern, Einbauten, Dichtungen, Klammern, geteilten Flanschen usw.
Im Rahmen der mechanischen Standardisierung der Reaktoren wurde auch eine Norm für die Mindestqualität des Emails, des sogenannten „Chemischen-Emails“ definiert: Die Norm DIN EN ISO 28721-1.
DIN EN ISO 28721-1: Mindestanforderungen an das Email
Die Norm DIN 28721 definiert die Qualitätsanforderungen und Abnahmebedingungen von Glas-Email für emailliertes Equipment in Prozessanlagen:
- Emaillierungsqualität, optische Aspekte, Stärke des Emails, Schwankungen der Stärke
- Prüfungen, wie Hochspannungstest, Stärkenmessung, Magnetpulverprüfung (falls erforderlich)
- Email-Defekte, akzeptabel, nicht akzeptabel, Reparaturmethoden
- Abschließender Qualitätsbericht
Dies sind die Mindestanforderungen, die Pfaudler bei der Herstellung erfüllt und regelmäßig übertrifft.
Reaktoren des DIN-AE-Typs
Zeichnen sich durch einen Behälterflansch aus: emaillierter Reaktor in zwei Teilen, bestehend aus einem Grundbehälter und einem Deckel:
- Definiert in der DIN-Norm für Größen von 63 bis 6.300 Liter, aber praktische Herstellung für bis zu 1.000 Liter
- Einteiliger Rührer
- Inline-Antrieb/ INTERSEAL-Dichtungssystem.
Der Reaktor muss aus zwei Teilen bestehen, damit er für Emaillierungsvorgänge zugänglich ist. Pfaudler empfiehlt es, sich für einen Reaktor vom Typ BE zu entscheiden, sobald ein einteiliger Reaktor möglich ist (ab 1.000 Litern oder sogar darunter), was den Verzicht auf Gehäuseflansche und die damit verbundenen Nachteile ermöglicht.
Reaktoren vom Typ DIN-BE
- Zeichnet sich durch einen einteiligen Reaktor aus, bei dem die größte Öffnung das Mannloch ist (DN500 oder DN600)
- Definiert in der DIN-Norm für Größen von 1.600 bis 40.000 Liter und mehr, aber praktische Herstellung für bis zu 80.000 Liter;
- Rührer wird über das Mannloch in den Reaktorkörper eingeführt und im Inneren durch Cryo-Lock-, Elco-Lock- oder CryCo-Lock-Technologie montiert
- Hohe Flexibilität und Effizienz beim Rühren - viele Konfigurationen für Rührsysteme zur optimalen Anpassung an die Prozessanforderungen verfügbar - derzeit Rührsysteme mit bis zu sieben Stufen: nur bei Pfaudler
- Sehr geringe Ausfallzeiten während der Wartung, Rührer wird durch das Mannloch ausgetauscht, ohne dass Rohrleitungen am oberen Boden demontiert werden müssen; Welle und Antrieb bleiben beim Austausch einer Turbine an Ort und Stelle
- Inline-Antrieb/ modernes INTERSEAL-Dichtungssystem oder traditionelle mechanische Wellendichtungseinheit mit Schmiersystem
Der Reaktor vom Typ DIN-BE wird wegen seiner Vorteile weltweit am häufigsten verwendet:
- Höhere Druckfestigkeit des Behälters
- Geringere Leckraten - Größte Dichtung ist die des Mannlochs
- Leicht zu reinigen, durch reduzierte Anzahl von Dichtungen und reduzierte Dichtungslänge
Reaktoren vom Typ DIN-CE
- Zeichnet sich durch eine Hauptöffnung an der oberen Schale zur Montage des Rührblatts aus; DN bis 1350 mm
- Definiert in der DIN-Norm für Größen von 1.600 Litern bis zu 40.000 Litern
- Rührer wird durch die Hauptöffnung des oberen Boden in den Reaktorkörper eingepasst; angebaute Prozessleitungen müssen von den Flanschen am oberen Boden abgebaut werden, um einen Rührer zu entfernen/zu ersetzen
- Geringe Flexibilität der Rührerformen - mehrstufig fast unmöglich;
- Inline-Antrieb/ INTERSEAL-Dichtungssystem oder traditionelle mechanische Wellendichtungseinheit mit Schmiersystem
DIN-CE-Reaktoren waren vor den DIN-BE-Ausführungen für Volumina über 1.000 Liter ausgelegt. Sobald Rührerlösungen wie die Cryo-Lock-Technologie verfügbar wurden, bei der der Rührer durch das Mannloch eingeführt und im Reaktor montiert werden konnte, wurde die DIN-CE-Reaktorkonfiguration obsolet.
Heute werden bestehende DIN-CE-Reaktoren, die noch in Betrieb sind, häufig mit Cryo-Lock-Rührwerken nachgerüstet, um die Vorteile dieser Technologie für die Prozesseffizienz und reduzierte Ausfallzeiten bei der Wartung zu nutzen.